Koko Head (Stairs) auf O'ahu

12/18/2021

Koko Head Stairs O'ahu Hawai'i
Koko Head Stairs O'ahu Hawai'i

Länge: circa 800 Meter

Höhenmeter: 300 Meter

Schwierigkeitsgrad: individuell (hängt von deiner Kondition ab)

Art der Wanderung: Hin- und Zurück

Dauer: sehr konditionsabhängig

Ich weiß nicht, ob ich diesen Weg wirklich als Wanderung bezeichnen würde. Ich denke, der Titel „Das schönste Workout“, trifft es besser.

Aber ganz von vorne: Start des Trails ist der „Koko Head Trailhead Parking Lot“. Hier kann man sein Auto abstellen und gemütlich loslaufen. Man biegt nur einmal links ab und schon erblickt man nach ein paar Metern den Start der Treppen. Treppen? Ja, du hast richtig gehört.

Koko Head Stairs O'ahu Hawai'i
Koko Head Stairs O'ahu Hawai'i

1048 Treppenstufen führen dich hinauf bis zum Kraterrand. Ich empfehle wärmstens, nicht zu schnell zu starten und sich einen eigenen Rhythmus zu suchen. Ich bin die Stairs gemeinsam mit Freundinnen gelaufen und wir haben uns nach sehr kurzer Zeit dazu entschlossen, dass jeder sein eigenens Tempo läuft und wir uns dann oben treffen.

Auf direktem Weg geht es ohne Kurven geradeaus den Berg hoch bis zum Krater.

Das erste Drittel der Stufen hat noch eine gemäßigte Steigung, doch mit jedem Höhenmeter geht es steiler den Berg hinauf und es wird dementsprechend auch anstrengender. Nach dem ersten Teil gelangt man zu der „Bridge“. Hier sind die Stufen nicht mehr am Boden, sondern befinden sich geschätzte 2 Meter über dem Untergrund. Deshalb ist Vorsicht geboten: Dies ist eindeutig die falsche Stelle um abzurutschen, denn das kann ernsthafte Verletzungen der zur Folge haben.

Auf keinen Fall vergessen: Eine Flasche Wasser!

Die gute Nachricht: Für diejenigen, die sich auf der Brücke unwohl fühlen oder einfach auf Nummer sicher gehen wollen, gibt es parallel eine Art Trampelpfad, um diesen eher gruseligen Teil zu überbrücken.

Ist die Bridge überquert, lohnt es sich definitiv, sich einmal umzudrehen. Einem wird nicht nur vor Augen geführt, wie viele Höhenmeter man schon gut gemacht hat, es ergibt sich auch ein faszinierender Blick in die Ferne. Man kann den Vorort Hawai‘i Kai direkt unter sich sehen und weiter hinten sogar die Hochhäuser von Honolulu erblicken, die sich neben dem Diamond Head aneinanderreihen. Doch wendet man sich wieder den Treppen zu, realisiert man auch, dass der steilste und anstrengendste Teil noch vor einem liegt.

Koko Head Stairs O'ahu Hawai'i
Koko Head Stairs O'ahu Hawai'i

Auch wenn die Oberschenkel anfangen zu brennen: Die Vorfreude auf den Ausblick, der einen oben erwartet, ist einfach zu groß, um umzudrehen. Nass geschwitzt und mit glänzender Haut geht man nach der letzten Stufe noch wenige Schritte und sucht sich einen gemütlichen Platz, um sich auszuruhen. Dafür gibt es wirklich schlechtere Plätze als am Rande eines Kraters. Und wenn man dann noch um sechs Uhr morgens gestartet ist, um pünktlich zum Sonnenaufgang oben zu sein, gibt es wirklich nur wenige Dinge, die diesen Moment übertreffen können.

In der Ferne zu erkennen: Das von der Sonne angestrahlte Honolulu

Diese Variante kann ich definitiv weiterempfehlen. Ich schlafe wirklich sehr gerne aus, doch der frühe Start lohnt sich auf alle Fälle. Man wird nicht nur mit einem beeindruckenden, magischen Sonnenaufgang über dem Ozean belohnt, sondern kann auch die Stufen bei einer deutlich angenehmeren Temperatur laufen, ohne, dass einem die Sonne gnadenlos den Rücken verbrennt. Denn Schatten kann man bei diesem Weg lange suchen.

Die eigentliche Länge der Treppen beträgt weniger als einen Kilometer, doch die Dauer ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Während Leute mit einer durchschnittlichen, aber nicht zu stark trainierten Kondition für den Aufstieg um die halbe Stunde oder knapp darunter brauchen, gibt es auch diejenigen, die einen zweimal überholen, weil sie die Stufen mehrmals hoch und runter joggen. Gerade bei denen, die dort in der Gegend wohnen, ist es sehr beliebt, die Koko Head Stairs mehrmals pro Woche in das Training einzubauen. Aber auch länger als eine Stunde für den Aufstieg zu brauchen ist nichts Außergewöhnliches, das Erreichen der Spitze ist das Einzige was zählt!

Dadurch, dass es insgesamt keine lange Wanderung ist, würde ich nur ein Handy und eine Wasserflasche mitnehmen. Je nach dem zu welcher Uhrzeit man die Treppen geht, kann man das Handy auch als Taschenlampe verwenden, wobei auch Stirnlampen sehr beliebt sind. Auch eine Kopfbedeckung dabei zu haben, ist nie schlecht.

Ich rede die ganze Zeit von Treppen, doch wenn man es genau nimmt, sind es alte Eisenbahnschienen. Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, wieso es eine Eisenbahnstrecke bis zum Kraterrand gibt: Die Schienen wurden in den 40er Jahren gebaut, zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Damals hat man dort oben Bunker für die Bevölkerung errichtet. Über diese Schienen wurden sowohl die Menschen in Sicherheit gebracht, als auch mit Lebensmitteln versorgt. Wenn man an der Spitze ankommt sind die Bunker, beziehungsweise deren Überbleibsel, zu sehen.

Das beste Gefühl: Die Anstrengung wird mit wunderschönem Ausblick belohnt

Dadurch, dass die Stufen so alt sind und täglich von unzähligen Menschen gelaufen werden, sind sie nicht in optimalem Zustand. Vor allem im letzten Teil sollte man besonders darauf achten, wo man hintritt. Allerdings werden die Stufen von Freiwilligen sehr regelmäßig repariert und instand gehalten, sodass sie auch weiterhin gut begehbar sind. Am Fuß der Treppen gibt es einen QR – Quode, über den man diese Arbeit in Form von Spenden unterstützen kann.

Der Abstieg geht in der Regel deutlich schneller als der Aufstieg, jedoch sollte man sich konzentrieren und vor allem darauf achten, so knieschonend wie möglich hintunterzugehen. Sonst werden die nächsten Tage eher schmerzhaft sein.

Es ist kein Problem, die Stufen in Turnschuhen oder auch Sneakern zu gehen, bequeme Schuhe sind das A und O.

Wer also Lust auf eine sportliche Challenge hat und mit einem einmaligen atemberaubenden Ausblick belohnt werden möchte: Für den/die sind die Koko Head Stairs definitiv das Richtige!