Moanalua Valley Middle Ridge Trail zu Stairway to Heaven: Wanderung auf O’ahu

Länge: 17 Kilometer

Höhenmeter: 762 Meter

Schwierigkeitsgrad: schwer

Art der Wanderung: Hin un Zurück

Dauer: 7 bis 10 Stunden

Ausgangspunkt dieser anspruchsvollen Wanderung ist der Moanalua Valley Trail Start. Je nach Uhrzeit muss man über eine Schranke klettern, die ab dem Vormittag aber sowieso geöffnet ist. Ganz zu Beginn schonmal: Ich kann nur empfehlen, so früh wie möglich zu starten, da es je nach Wetter am Nachmittag sehr heiß werden kann. Im Rucksack sollte folgendes eingepackt sein:

• sehr viel Wasser

• Genügend Snacks

• Sonnencreme (auch wenn es bewölkt ist)

• Regenjacke (kein Muss, aber die Wahrscheinlichkeit ohne einen einzigen Regentropfen wieder unten anzukommen, ist nicht sehr hoch)

• Sonnenbrille

• Handy oder Kamera - diese Ausblicke hält man gerne fest

Nicht nur der Rucksack sollte überlegt gepackt sein, auf die Kleidung und Ausrüstung ist auch zu achten. Aus meiner Erfahrung sprechend würde ich diesen Trail auf keinen Fall mit Turnschuhen oder Schuhen mit wenig Profil gehen, Wander- oder Treckingschuhe sind das Mindeste. Es wird sogar empfohlen, sogenannte Mini-Spikes an den Schuhen zu haben. Diese schaden sicherlich nicht, es ist aber auch ohne Spikes definiv machbar.

Hier sind allerdings die Wetterverhältnisse entscheidend: Je mehr es zuvor oder am Tag der Wanderung geregnet hat, desto stärker sind Spikes zu empfehlen.

Man sieht einige Wanderer, die Handschuhe anhaben, um bei den Seilen einen besseren Halt zu haben. Hier gilt genau das gleiche wie bei den Spikes: Schaden tun sie auf keinen Fall, sie sind aber auch kein Muss. Man sollte sich nur vorher im Klaren sein, dass die Seile sehr matschig und daher super rutschig sind. Natürlich kommt es auch hier wieder auf das Wetter an.

Es empfiehlt sich, den Trail in Wander- oder Sportklamotten zu gehen. Man muss sich vorher bewusst machen, dass diese im Anschluss vollständig mit Matsch und Erde verdreckt sein können. Das heißt: Entweder Kleidung auswählen, die einem nicht sehr wichtig ist oder Klamotten anziehen, die sich sehr gut waschen lassen. Generell sollte man sich nicht zu schade dafür sein, sich ein bisschen dreckig zu machen:).

Wenn alle diese Vorkehrungen getroffen sind, kann es losgehen!

Nach der überquerten Schranke folgt man einem noch sehr breiten Weg, der nicht allzu sehr nach Wandern, sondern eher nach einem Spaziergang aussieht. Dies wird sich auch nicht ganz so schnell ändern, denn die nächste Abzweigung kommt erst einige Kilometer später. Gerade der Anfang der Wanderung ist aber praktisch, um sich ein bisschen warm zu laufen, um anschließend in bester Verfassung für den Aufstieg zu sein.

Nach der überquerten Schranke folgt man einem noch sehr breiten Weg, der nicht allzu sehr nach Wandern, sondern eher nach einem Spaziergang aussieht. Dies wird sich auch nicht ganz so schnell ändern, denn die nächste Abzweigung kommt erst einige Kilometer später. Gerade der Anfang der Wanderung ist aber praktisch, um sich ein bisschen warm zu laufen, um anschließend in bester Verfassung für den Aufstieg zu sein.

Der breite Fahrweg zum "Einlaufen"

Sobald man ein Schild mit der Aufschrift „ Kulana‘ahone“ erblickt, sollte man aufmerksam bleiben. Denn nur ein paar Meter später beginnt der „richtige“ Trail auf linker Seite. Nachdem ein Flussbett überquert wurde, bewegt man sich nur noch auf einer Art Trampelpfad fort. Das Gute: Sobald man diesen Weg richtig eingeschlagen hat, kann man sich nicht mehr verlaufen, da man bis zum Schluss diesem Pfad folgt. Nun geht es größtenteils stetig bergauf. Ab und zu kann es hilfreich sein, sich an Wurzeln oder Bäumen festzuhalten. Mit jedem Kilometer geht es höher auf den „Moanalua Valley Ridge“. Gerade dieses Stück sollte man nicht zu schnell gehen, denn die wirklich anstrengenden Teile erwarten einen im letzten Abschnitt.

Mit jedem Schritt ergibt sich auch ein weiterer und schönerer Blick in das Valley, wenn man sich umdreht. Nachdem man den Ausgangspunkt der Wanderung erblicken kann, sind nach und nach auch die Hochhäuserspitzen von Honolulu hinter den Bergen zu sehen.

Anschließend wird es zunehmend abenteuerlicher: Der schmale Pfad entlang des Grats könnte nicht noch Wind exponierter sein. Man sollte jederzeit auf heftige, unerwartete Böen vorbereitet sein.

Ich muss ehrlich sagen: Die Windstärke zum Zeitpunkt meiner Wanderung war grenzwärtig. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so starken Wind erlebt. In den Momenten als der Wind zu extrem wurde und ich meine Balance nur mithilfe meiner Arme halten konnte, habe ich mich auf den Boden setzen müssen. Also lieber eine kurze Pause einlegen und die schlimmsten Böen abwarten als entweder rechts oder links hunderte Meter in die Tiefe zu stürzen.

Nicht nur der Wind, sondern auch die hohe Feuchtigkeit in den Bergen ist kein Geheimnis. Der Weg ist sehr matschig und daher auf keinen Fall zu unterschätzen. Doch es ist nicht nur sehr rutschig, sondern es muss auch zusätzlich noch etwas geklettert werden. Die Seile sind an manchen Stellen vorhanden, aber wie schon erwähnt auch sehr glitschig. Besonders wenn man sein ganzes Körpergewicht an diese Seile hängt, ist höchste Konzentration geboten. Man kommt definitiv nicht um vollen Körpereinsatz herum.

Höhenmeter für Höhenmeter bewegt man sich auf dem Grad weiter fort. Kurz vor Schluss wird es dann nochmal anspruchsvoller: Man sollte sich genügend Zeit nehmen und genügend Kraft haben, um auch die letzten Meter bis zum oberen Ende der Haiku Stairs zu gehen. Nach einer letzten schwierigen „Felsüberquerung“ erblickt man schließlich die North Shore von Oahu in ganzer Länge. Ab hier sieht man auch das Ziel: Das alte Satellitenhaus, welches das Ende der Treppen markiert. Doch hier noch nicht die Konzentration verlieren, denn rechts geht es senkrecht mehrere hundert Meter in die Tiefe.

Bei den Treppen angekommen lohnt es sich, eine ausgiebige, verdiente Pause mit Picknick einzulegen. Es mag vorkommen, dass man durch dichten Nebel vom besagten Ausblick nicht viel sehen kann, jedoch ändert sich das Wetter dort sehr schnell. Die Wahrscheinlichkeit, dass es mit etwas Geduld noch aufklart, ist ziemlich hoch.

Wichtig zu wissen: Das Betreten der Haiku Stairs, oder auch Stairway to Heaven genannt, ist strengstens verboten. Verstöße gegen dieses Gesetz werden mit 1000$ Starfe geahndet. Es kommt sehr selten vor, dass am oberen Ende kontrolliert wird, jedoch sind am Anfang der Treppen je nach Uhrzeit Polizisten stationiert. Einige Wanderer gehen das Risiko ein, die Treppen nach dem langen Aufstieg ganz hinunterzusteigen, doch das Risiko der Strafe muss einem bewusst sein. Die Wahrscheinlickeit, auf dem Berg bei einem Foto erwischt zu werden, hält sich jedoch in Grenzen:).

Die gesperrten Treppen bedeuten für unsere Wanderung: Der Hinweg ist auch der Rückweg. Es ist nicht zu unterschätzen, bei diesem Matsch wieder bis ins Valley hinabzusteigen. Man muss extrem aufpassen, nicht auszurutschen. Vermutlich dauert der Abstieg etwas kürzer als der Aufstieg, ist aber genauso gefährlich.

Für diese Tour sollte man auf alle Fälle einen ganzen Tag einplanen, sodass man die Pausen und das Tempo ganz nach eigener Kraft und auch nach Wetter bestimmen kann. Mit einigen Pausen und Picknick bei den Treppen haben meine Gruppe und ich 7 Stunden und 45 Minuten gebraucht. Wir sind definitiv nicht den Berg hochgesprintet, waren aber vor allem beim Abstieg recht zügig. Wieder unten beim Valley Start angekommen gibt es auch zwei Wasserhähne, wo man sich zumindest von einem Teil des Schlamms befreien kann.

Dieser „legale Weg zu den Haiku Stairs“ ist auf jeden Fall ein unvergessliches Abenteuer, an das man sich noch ewig erinnern wird. Auch wenn der Trail definitiv nichts für schwache Nerven ist, sollte er Teil der Bucketlist eines jeden Wander-Fans auf O'ahu sein!