Ein Wochenende in La Fortuna – 3 Must See‘s
6/23/2022
La Fortuna ist ein kleinerer, etwas höher gelegener Ort in der Provinz Alajuela, der sich direkt am Fuße des Vulkans Arenal befindet. Was es dort zu unternehmen gibt und welche Aktivitäten ich empfehlen kann, liest du hier.
Nationalpark Vulkan Arenal
Der Nationalpark des Vulkans Arenal ist eines der Aushängeschilder von La Fortuna. Mit dem Auto fährt man vom Ortszentrum bis zum Eingang des Parks weniger als eine halbe Stunde. Ist man einmal angekommen, kann man sich zwischen verschiedenen Wanderwegen entscheiden. Es gibt zwei Parkplätze, die die Startpunkte für die Wanderwege sind. Wir fahren ein Stück in den Park hinein und erkunden die Umgebung des Vulkans von hier aus. Wir entscheiden uns, zwei Wanderwege zu kombinieren, Nummer 4 und 5 (siehe Karte).
Diese Variante kann ich auch nur empfehlen. Wie man auf der Karte sieht, ist Weg 5 sozusagen ein kleiner „Schlenker“ von Nummer 4 aus, den es sich absolut lohnt zu gehen. So hat man auch nicht genau den gleichen Hin- und Rückweg, sondern etwas Abwechslung. Dieser Pfad führt zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen sehr guten Blick auf den Vulkan Arenal hat, der sich vor einem erhebt – theoretisch. Praktisch sieht das Ganze etwas anders aus, denn meistens befindet sich leider eine riesige Nebelschwade vor und um den Vulkan herum. Und so haben auch wir das Pech, dass man von dem eigentlich perfekten Aussichtspunkt aus gar nichts sieht. Trotzdem hat sich der Hike mehr als gelohnt, denn blickt man in die andere Richtung, hat man einen wunderschönen Ausblick auf den See „Laguna de Arenal“ und den umliegenden Urwald.
Blick auf die Laguna de Arenal
Und nicht dieser besondere Ausblick macht die Wanderung lohnenswert, nein, es ist das gesamte Erlebnis. Die Wege führen in Form von Trampelpfaden durch den Urwald. Wir haben das Glück, dass wir, vermutlich auch wetterbedingt, nicht auf viele Leute treffen, und dadurch die meiste Zeit das Gefühl haben, alleine im Regenwald zu sein. Es wird ein einmaliges Erlebnis, als es anfängt zu regnen. Regen im Regenwald ist etwas ganz besonderes. Die Geräusche, der Geruch – es ist einzigartig. Ein weiteres Highlight dieser Wanderung ist der 400 Jahre alte Ceibo-Baum, dessen Stamm einen unbeschreiblichen Durchmesser hat und 30 Meter in die Höhe misst. Der Baum ist so riesig, dass man sich ziemlich anstrengen muss, um ihn in seiner Ganzheit auf ein Foto zu bekommen.
Der Ceibo Tree
Was man generell im Nationalpark nicht vergessen sollte: Geduld. Auch, wenn man in der einen Sekunde nahezu nichts vom Arenal sehen kann, sieht es in wenigen Minuten vielleicht schon wieder ganz anders aus. Das Wetter ändert sich hier unglaublich schnell, weshalb ich nur empfehlen kann, gerade an den Aussichtspunkten eine etwas längere Pause einzulegen.
Einen weiteren Aussichtspunkt kann man sowohl mit dem Auto, als auch zu Fuß erreichen. Bleibt man auf der Straße, an der sich die Parkplätze befinden, erreicht man nach etwa 600 Metern nach dem zweiten Parkplatz diesen Lookout. Auch hier hat man einen sehr schönen Blick auf den Arenal, vorausgesetzt, das Wetter meint es gut mit einem.
Der Eintritt für den Nationalpark beträgt etwa 15 US-Dollar pro Person.
Vom Vulkan ist leider nicht allzu viel zu sehen - Oft ziehen die Wolken aber so schnell vorbei, dass sich ein bisschen Warten schon lohnt
Hot Springs
Sobald man nur in die Nähe von La Fortuna gelangt, fällt einem eines auf: Unzählige Werbeplakate für Thermalbäder und SPA-Hotels. Und diese sind aus einem bestimmten Grund in La Fortuna so hoch konzentriert, denn durch den Vulkan gibt es besondere heiße Quellen, in denen man baden kann. Es gibt zwei Möglichkeiten, um in dem warmen Wasser zu baden. Entweder man zahlt Eintritt oder eben nicht. Für die oft in luxuriösen Hotelanlagen gelegenen Bäder muss man natürlich einiges an Kosten in Kauf nehmen, doch es geht auch kostenlos.
Zwischen dem Ortsausgang La Fortuna und dem Eingang des Nationalparks lässt es sich im „El Choyin Hot Spring“ wunderbar baden. Hierfür parkt man das Auto an der Straße, wenige hundert Meter nach dem Eingang des Tabacon Resorts. Meist zahlt man hier wenige tausend Colones an Locals, die das Parken organisieren und einen Blick auf die Autos haben. Auf der rechten Seite der Straße folgt man einem kleinen Weg, und dann ist man auch schon da: Man steht neben dem Fluss, der durch eine Brücke unter der Straße hindurchfließt, in dem schon viele Einheimische und vor allem Backpacker-Touristen baden. Sobald man nur einen Fuß ins Wasser setzt, merkt man, wie warm oder schon fast wie heiß das Wasser ist. Das ist ein wirklich besonderes Gefühl. Es ist jedoch Vorsicht geboten: Der Grund des Flusses kann durchaus rutschig sein, weshalb man vorsichtig und langsam laufen sollte. Wenn man seine Wertsachen am Ufer lässt, muss man diese gut im Blick behalten.
Mitten im Regenwald lässt es sich hier in warmen Quellen baden
Mitten im Regenwald in einem kleinen Fluss mit mehr als 30 Grad Wassertemperatur zu sitzen? Das erlebt man nicht alle Tage.
Zu den heißen Quellen in Resorts kann ich leider keine Informationen geben, da ich nur die öffentlichen, kostenlosen Quellen besucht habe.
Wasserfall
Das Ziel der Wanderung: Dieser wunderschöne Wasserfall
Der „La Fortuna Wasserfall“ ist der bekannteste Wasserfall in der Umgebung und sicherlich auch eindrucksvoll, jedoch werden 18 US-Dollar Eintritt verlangt. Ich bin ehrlich, da bin ich einfach zu geizig für. Umso glücklicher bin ich, dass ich in einem Shop direkt neben dem Eingang zum besagten Wasserfall die Verkäuferin frage, ob es nicht auch einen Wasserfall gebe, für den kein Eintritt verlangt werde. Und tatsächlich kann sie mir weiterhelfen. Und jetzt muss ich leider sagen: Es fühlt sich nicht richtig an, hier eine genaue Wegbeschreibung niederzuschreiben – deshalb, falls du wirklich vor Ort sein solltest, frage Locals. Sie werden sich freuen, dir diesen Geheimtipp geben zu können und werden dich womöglich sogar begleiten, um dir den Weg zu zeigen.
Flussüberquerung auf dem Weg zum Wasserfall
Deshalb werde ich einfach von meinem unbeschreiblich schönen und besonderen Erlebnis dort berichten.
Der Besuch dieses Wasserfalls ist bisher ohne Zweifel mein Highlight von Costa Rica. Nachdem ich meine Freunde und mich zunächst unwissentlich auf den falschen Weg führe, was auf etwas abenteuerliche Trampelpfade und Abstiege hinausläuft, finden wir zurück auf den richtig Trail. Dadurch, dass dieser Ort nicht sehr bekannt ist, trifft man auch nur sehr vereinzelt Menschen. Die Menschen, die wir insgesamt getroffen haben, lassen sich fast an einer Hand abzählen – und das in zwei Stunden. Und genau das macht diese Wanderung auch so besonders. Man fühlt sich, als wäre man unendlich weit von der Zivilisation entfernt und einfach nur mitten in der Natur. Nach etwas mehr als zwei Dritteln der Wanderung stehen wir plötzlich vor einem Fluss. Und ja, der muss überquert werden, um zum Wasserfall zu gelangen. Ob man die Schuhe anlässt oder auszieht, ist einem selbst überlassen. Ich schätze, das Wasser geht einem etwas über Kniehöhe. Schon hier bleibe ich immer wieder stehen und schaue mich um. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre. Und dann, nach etwa zweihundert weiteren Metern, kommen wir an. Der Wasserfall an sich befindet sich in einiger Entfernung und ist auch nicht sonderlich hoch, jedoch ist dieser Ort einer der schönsten, die ich je gesehen habe.
Die gesamte Zeit, die wir hier verbringen, sind wir für uns alleine. Die türkise Wasserfarbe sorgt für eine bezaubernde Stiummung. Und da kann ich nicht anders, als schwimmen zu gehen. Solche besonderen Orte besucht man nicht alle Tage, da möchte ich alles mitnehmen und genießen. Mitten im tropischen Regenwald das kühle, erfrischende Wasser auf der Haut zu spüren, wo man nur das Wasser plätschern und Tiere zirpen hört, ist ein Erlebnis, welches ich in meinem ganzen Leben nie vergessen werde.
La Fortuna hat unglaublich viele unterschiedliche Aktivitäten zu bieten, egal ob Wandern am Fuße eines Vulkans, Entspannen in Thermalbädern oder das Besichtigen von besonderen Wasserfällen – hier ist für jeden und jede etwas dabei.
Ein unbeschreiblich schönes Erlebnis
Pfälzer Mädel Annerschtwo
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