Waipi‘o Valley (Big Island of Hawai’i)

Waipi’o Valley – dieses wunderschöne, besondere Tal befindet sich im Norden von Big Island. Schon die Fahrt dorthin, wenn man aus Hilo kommt, ist ein Highlight. Von dichtem Regenwald bis hin zum Ozean bekommt man alles zu sehen. Doch es wird noch beeindruckender, wenn man am Waipi’o Valley Lookout das Auto parkt und aussteigt. Man läuft noch ein paar Meter nach unten, dann offenbart sich einem das Tal vor den eigenen Augen.

Wenige Meter vom Parkplatz entfernt: Das Waipi‘o Valley Lookout

Es ist erstaunlich, wie steil die Küste an diesem Teil der Insel ist. Wendet man den Blick von der Ferne ab und schaut nach unten, erblickt man einen Black Sand Beach. Wie der Name schon sagt, handelt es sich nicht um einen weißen Sandstrand, sondern um einen Strand mit schwarzem Sand. Für diesen schwarzen Sand sind die Vulkane der Insel verantwortlich. Es bildet sich ein außergewöhnlicher Kontrast durch die dunkle Farbe des Sandes und den Pflanzen in kräftigem Grün.

Black Sand Beach

Schon der Blick vom Lookout ist besonders, doch noch beeindruckender wird es, wenn man sich im Valley selbst befindet. Man hat mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, um in das Valley und somit an den Strand zu gelangen:

1. Mit dem Auto

2. Mit dem Shuttle

3. Zu Fuß

Schlaglöcher, Unebenheiten, etc.: Auf das muss man bei dieser Straße vorbereitet sein

Es gibt eine Straße, die man mit dem Auto bis ganz nach unten zum Strand fahren kann. Allerdings muss man beachten, dass nur Autos mit Allradantrieb der Zugang gewährt wird. Und das macht auch Sinn: Die Straße ist super steil und in keinem guten Zustand.

Mit dem Auto

Man muss sich etwas zutrauen, um mit dem Mietwagen dort hinunter zu fahren. An den meisten Stellen ist die Straße auch sehr schmal, sodass man gut auf entgegenkommende Autos achten muss. Die extreme Steigung und auch enge Kurven sind nur der erste Teil: Sobald man unten im Valley angekommen ist, orientiert man sich rechts und fährt bis nach vorne bis zum Strand. Je nach Regenfällen an den vorherigen Tagen besteht dieser Weg aus riesigen Pfützen, die durchaus tief sein können.

Um eine Putzaktion fürs Auto wird man nicht herumkommen. Man sieht fast ausschließlich Geländewagen, die sich hier hinunterwagen.

Es führt kein Weg vorbei: Man muss den Weg durch die „Pfütze“ wählen

Diese Straße ist definitiv der falsche Ort für nicht funktionierende Bremsen

Mit dem Shuttle

Aufgrund des gerade beschriebenen Straßenzustands gibt es auch Touranbieter, die Touristen in Shuttles ins Tal fahren und dann auch wieder hochbringen. Laut meiner Information bezahlt man um die 65 Dollar pro Person. Teil der Tour ist auch ein Stopp bei einem nahegelegenen Wasserfall. Da ich selbst nicht das Shuttle genommen habe, kann ich nicht viel mehr darüber berichten.

Zu Fuß

Es dauert zwar länger, aber zu Fuß kommt man natürlich auch ins Valley. Der schnellste und einfachste Weg ist, die Straße hinunterzulaufen, die man auch mit dem Auto fahren würde. Der Abstieg und der letzte Teil des Wegs in der Ebene lassen sich insgesamt in etwa 20 bis 30 Minuten laufen. Wenn man schließlich im Tal angekommen ist, steht man vor einer Weggabelung. Der rechte Weg führt Richtung Küste zum Strand, der linke Weg zu den Hiilawe Falls. Der kleine Abstecher zu dem Wasserfall lohnt sich auf alle Fälle. Man läuft nur ein paar hundert Meter, bis man den besten Ausblick hat. Die Straße geht zwar noch weiter und man kann dem Wasserfall dementsprechend auch noch etwas näher kommen, jedoch sieht man wegen der dichten Vegetation nicht mehr viel.

Links: Der Wasserfall stürzt circa 400 Meter in die Tiefe.

Es gibt einige Locals, die im Valley leben: Es ist nicht zu viel erwartet, sich gegenüber ihnen und ihrem Zuhause respektvoll zu verhalten.

Läuft man den Weg wieder zurück und an der Weggabelung weiter geradeaus, gelangt man schließlich zum Strand. Man sollte gut darauf achten, wo man hintritt, denn durch den Matsch und die Pfützen kann man leicht nasse Füße kriegen.

Doch dann erreicht man ziemlich schnell den Strand. Es bietet sich an, hier einige Zeit zu verbringen und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Der Blick von unten lässt die Steilküste mit den Klippen noch dramatischer wirken. Und außerdem: Schwarze Sandstrände sieht man auch nicht jeden Tag. Neben vielen Vögeln sind auch unzählige Krebse zu entdecken. Es ist nicht der beste Strand, um schwimmen zu gehen, doch die Erfahrung, einfach dort zu stehen und die besondere Atmosphäre auf sich wirken zu lassen, ist einmalig.

Was man als Wanderer beachten sollte: Falls man Probleme mit den Knien oder Gelenken hat, sollte man sich zweimal überlegen, nicht doch das Shuttle zu nehmen. Die Gelenke werden bei dieser extremen Steigung, die teilweise 20% beträgt, sehr stark beansprucht. Der Aufstieg dauert etwas länger als der Abstieg, zwischen 30 und 35 Minuten, je nach Kondition. Die ein oder andere Pause ist sicherlich auch nicht verkehrt, denn es ergeben sich minütlich neue, wunderschöne Ausblicke: Sowohl in das Valley hinein als auch in Richtung Meer.

Das Waipi’o Valley ist ein Muss bei einem Big Island Roadtrip. Ich kann nur empfehlen, sich für eine der drei Möglichkeiten zu entscheiden und das Tal auch von einer anderen Perspektive, nämlich von unten, zu erleben.

Es gibt auch noch andere Wanderwege, die ins Tal hinab führen und teilweise auch das benachbarte Tal durchlaufen. Hierbei handelt es sich dann aber um Tagestouren.